Der dritte und letzte Akt von Yuggoth Rising enthält die Kapitel 7 (Schritt ins Ungewisse), 8 (Wer ihre Ruhe stört) und 9 (Krieg der Welten). In ihnen kulminieren die Ereignisse, die in den vorigen beiden Akten (Kapitel 1-6) ihren Lauf nahmen. Cthulhoider Tradition folgend endet Yuggoth Rising in einem erfolgreichen Ritual und dem massenhaften Einbrechen mörderischer Monster in die irdisch-menschliche Sphäre.
Sebastian Dietz zeichnet sein Lovecraft'sches Drama in akribischen Bildern in Schwarz und Weiß (Grautöne werden lediglich in den Anhängen verwendet). Trotz der Liebe zum Detail wirken die Zeichnungen nicht überladen. Dietz gelingt es, seine Handlungsstränge und große Zahl von Figuren in großer Klarheit zu präsentieren - angesichts der wechselnden Schauplätze und verflochtenen Geschichten eine beeindruckende Leistung.
Bleiben Wünsche offen? Ja, sicher. In der heutigen Zeit hätte ich erwartet, dass es irgendeine Stellungnahme zu Lovecrafts rassistischen Überzeugungen in dem Comic gibt - eine Reflektion darüber, wie das von ihm geprägte Genre kosmischen Horrors heutzutage dem Rassismus entgegentreten kann, um ihn zu entmachten. Auch stärkere weibliche Charaktere wären wünschenswert gewesen. Dennoch ist Yuggoth Rising ein lesenswerter Indie-Comic mit vielen Stärken, nicht nur für Freunde des Cthulhu-Mythos.
Die Rezension beruht auf der gedruckten Ausgabe von Undergroundcomix.de (jedes Kapitel bildet ein separates Heft). Es gibt auch eine digitale Fassung für Kindle, in der die drei Kapitel vereint sind.