Ähm, gerade der Intersektionalismus bläht alles mögliche künstlich auf - vornehmlich mit Emotionen - und lenkt daher von realer Sachlage als auch realistischen und machbaren Lösungen ab. (Betonung liegt auf "machbaren Lösungen".)
Jedenfalls ist es das, was ich von der Seite am stärksten wahrnehme - viel Krach, viel Gezeter, viel "so müsst ihr alle die Welt sehen, damit sie erst besser wird!". Bisher hat das aber nur zu mehr Stunk geführt als zu wirklichen Verbesserungen; ständig ist inzwischen irgendeine Bevölkerungsgruppe sauer auf eine andere und will ihr am liebsten an die Gurgel; geschlossen, ohne qualitativ zwischen den Menschen zu unterschieden (vor 10-15 Jahren war das noch nicht in so einer Regelmäßigkeit der Fall) - und das liegt allein schon am Grundkonzept. Wenn erst etwas besser wird, wenn alle zu einem bestimmten Glauben konvertieren, das ist typischer Messiasglaube wie aus bekannten Religionen. Und wie lang warten die schon auf ihre Erlösung von irgendwo außerhalb ihres eigenen Kreises? Schon sehr, sehr lange...
Außerdem, wenn A abhängig ist von B, dann kann ich es bis auf einen unbestimmten Zeitpunkt in der Zukunft verschieben, A zu tun. Wenn man sich das gekonnt zurechtbastelt, muss man sogar niemals jemals etwas tun - weil z. B. etwa B sehr unwahrscheinlich ist, jemals einzutreten.
Ich werde zwar darüber nachdenken, was du im letzten Abschnitt geschrieben hast - ich verbleibe trotzdem zunächst erst einmal mit der Position "Intersektionalismus hilft nicht dabei, Rassismus zu bekämpfen - eher gießt es noch Öl ins Feuer". Muss so stehenbleiben können, ja?
PS: Als Unterschichtenkind, was bis heute zu viel Grips hatte, um ein Prolet zu werden, kann ich aus meiner Position heraus einfach nicht behaupten "eine dunkle Hautfarbe ist das Schlimmste, was mir im Leben passieren kann". Ist eine gesellschaftliche Baustelle von vielen, unbestritten, aber beileibe nicht die Einzige. Höchstens kann ich noch sagen "wenn dir beides zuteil wird, ja, dann bist du richtig am Arsch...". Warum? Weil ich auch nicht gerade auf der Sonnenseite des Lebens 'rausgekommen bin. Und das sogar in vielerlei Hinsicht - mehr als nur schon ewig unter der deutschen Armutsgrenze positioniert zu sein.
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Date: 2020-09-12 05:27 pm (UTC)Jedenfalls ist es das, was ich von der Seite am stärksten wahrnehme - viel Krach, viel Gezeter, viel "so müsst ihr alle die Welt sehen, damit sie erst besser wird!".
Bisher hat das aber nur zu mehr Stunk geführt als zu wirklichen Verbesserungen; ständig ist inzwischen irgendeine Bevölkerungsgruppe sauer auf eine andere und will ihr am liebsten an die Gurgel; geschlossen, ohne qualitativ zwischen den Menschen zu unterschieden (vor 10-15 Jahren war das noch nicht in so einer Regelmäßigkeit der Fall) - und das liegt allein schon am Grundkonzept.
Wenn erst etwas besser wird, wenn alle zu einem bestimmten Glauben konvertieren, das ist typischer Messiasglaube wie aus bekannten Religionen. Und wie lang warten die schon auf ihre Erlösung von irgendwo außerhalb ihres eigenen Kreises?
Schon sehr, sehr lange...
Außerdem, wenn A abhängig ist von B, dann kann ich es bis auf einen unbestimmten Zeitpunkt in der Zukunft verschieben, A zu tun.
Wenn man sich das gekonnt zurechtbastelt, muss man sogar niemals jemals etwas tun - weil z. B. etwa B sehr unwahrscheinlich ist, jemals einzutreten.
Ich werde zwar darüber nachdenken, was du im letzten Abschnitt geschrieben hast - ich verbleibe trotzdem zunächst erst einmal mit der Position "Intersektionalismus hilft nicht dabei, Rassismus zu bekämpfen - eher gießt es noch Öl ins Feuer".
Muss so stehenbleiben können, ja?
PS: Als Unterschichtenkind, was bis heute zu viel Grips hatte, um ein Prolet zu werden, kann ich aus meiner Position heraus einfach nicht behaupten "eine dunkle Hautfarbe ist das Schlimmste, was mir im Leben passieren kann". Ist eine gesellschaftliche Baustelle von vielen, unbestritten, aber beileibe nicht die Einzige. Höchstens kann ich noch sagen "wenn dir beides zuteil wird, ja, dann bist du richtig am Arsch...".
Warum? Weil ich auch nicht gerade auf der Sonnenseite des Lebens 'rausgekommen bin. Und das sogar in vielerlei Hinsicht - mehr als nur schon ewig unter der deutschen Armutsgrenze positioniert zu sein.